Microsofts Chefdesigner verrät: So entstand das Surface Book

Ralf Groene, General Manager Devices Design bei Microsoft mit dem neuenSurface Book.Von Kiel nach Redmond: Interview mit Ralf GroeneRalf Groene ist der neue wichtige Mann im Hardware-Geschäft von Microsoft. Von dem Deutschen stammt das Konzept zum Ur-Design des ersten Surface-Tablets und auch das neue vielbeachtete 2-in-1-NotebookSurface Booksowie des TabletsSurface Pro 4. Hinzu kommt: Nachdem Microsoft sich von den letzten Nokia-Designern getrennt und sämtliche Hardware zu einer Devices-Group zusammengelagt hat, ist Ralf Groene jetzt für das Design sämtlicher Microsoft-Hardware von künftigen Lumia-Smartphones über Tablets bis zur Xbox verantwortlich.COMPUTER BILD: Dürfen wir Sie Vater der Surface-Familie nennen?Ralf Groene:Ja, das stimmt gewissermaßen. Unter meiner Leitung sind die Designs aller Surface-Tablets entstanden. Als wir vor fünf Jahren das Designdes ersten Surfaceentwickelten, starteten wir mit einem Team von zwölf Personen.Wie kamen Sie auf die Idee des Surface-Designs? ?Die ersten Entwürfen sahen noch sehr gewöhnlich aus, da hatten wir das Gefühl, dass da noch irgend etwas fehlt. Irgendwann kamen wir auf den Kickstand (Ständer zum Ausklappen, d. Red.). Wir haben mit Tesafilm einen Kickstand auf ein Modell aus Pappe angeklebt, ähnlich auch die Tastatur. Dann haben wir gemerkt: So haben wir tatsächlich ein Tablet, das sich auch als Laptop nutzen lässt. Und weil unsere Grundphilosophie ist, dass die Hardware sich nicht in den Vordergrund drängen soll, haben wir die Seiten angeschrägt. So sieht man beim Blick von vorn praktisch nur den Bildschirm.Das Gelenk des neuen Surface Book von Microsoft ist eine komplett neue Art der Display-Aufhängung.Das Scharnier des Surface Book sieht irre aus. Wie kamen Sie auf die Idee?Wir haben Monate an der Konstruktion gearbeitet. Denn damit das Ganze nicht umkippt, muss man Basis und Display ausbalancieren. Das ausrollende Scharnier hilft dabei: Ausgeklappt vergrößert sich die Standfläche des Surface Book, so kann die Basis leichter sein. Bei der Ästhetik haben wir uns von teuren Armbanduhren inspirieren lassen. Wie die Kettenglieder gearbeitet sind, das hat uns sehr gefallen. Beim Surface Book sind die Kanten des Scharniers mit Diamantschneidern gefräst, das Ganze ist sehr präzise gefertigt. Das muss auch so sein, sonst funktioniert es nicht. Auch eine Inspiration: Zusammengeklappt erinnert das Surface Book an eine Mappe aus dem Schreibwarenladen.Surface Book: Microsofts erstes Notebook im Detail25 BilderZur BildergalerieSie sind in Deutschland ausgebildet. Merkt man das Ihren Designs an?Nicht direkt. Aber es passt schon: Zunächst war ich Werkzeugmacher bei VW, habe erst danach in Kiel Industriedesign an der Muthesius Kunsthochschule studiert. Entsprechend der Bauhaus-Philosophie hieß es dort: Weg vom Styling, hin zu Form und Funktion.Seit einigen Wochen sind Sie Chefdesigner für alle Microsoft-Geräte: Ist jetzt Schluss mit Plastikgehäusen?Nein. Die Xbox aus Metall zu fräsen, wäre wenig sinnvoll. Sie steht im Schrank. Bei mobilen Geräten ist ein Metall wie Magnesium von Vorteil. Bei Telefonen aber hat Plastik wiederum Vorteile bei der Antennenleistung.Ist die Zeitbunter Lumia-Smartphonesvorbei?Dazu kann ich keine Aussage machen.Vom Microsoft-Event: Neue Windows-10-Hardware40 ProdukteNeue Microsoft-Geräte

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