Populäre Content-Management-Systeme im Vergleich

Moderne Content-Management-Systeme erleichtern die dynamische Einbindung von Inhalten auch für technisch eher unbedarfte Anwender. Gleichzeitig existieren jedoch viele unterschiedliche Systeme – darunter WordPress, Drupal, TYPO3 und Joomla, um nur die populärsten Beispiele zu nennen. Wir stellen die Kandidaten kurz vor. Bevor wir uns jedoch die vier Kandidaten näher ansehen, klären wir zunächst folgende Frage: Wo hoste ich eine Seite, die mit einem dieser Content-Management-Systeme betrieben wird? Grundsätzlich muss für jedes CMS PHP-Support vorhanden sein, da es sonst einfach nicht funktioniert. Glück im Unglück: Praktisch jeder Webhosting-Dienst, der etwas auf sich hält, bietet PHP an. Weiterhin muss die Unterstützung für eine der von den CMS geforderten SQL-Datenbanken vorliegen. Die Größe des Speicherbedarfs hängt letztendlich vom gehosteten Inhalt ab:

Kleinere Blogs werden zunächst auch mit wenigen hundert Megabyte auskommen, für größere Ambitionen sollte es mehr sein. Sollen mit einem CMS gleich mehrere Domains verwaltet werden, muss der Webhosting-Dienst auch mehrere Domains und Subdomains zur Verfügung stellen. Auch ist auf schnelle Webhosting-Server zu achten: Schnelles SSL-Webhosting bietet beispielsweise der Webhoster Homepage-Hoster.de.

WordPress

Das populärste CMS WordPress wird auf etwa 60 Millionen Webseiten für die Erstellung und Veröffentlichung von Inhalten genutzt. Dazu gibt es über 15.000 Themes, die vor allem für Blogs von Bedeutung sind, sowie etwa 20.000 Erweiterungen. Damit kann WordPress an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden, um beispielsweise neue Funktionen hinzuzufügen oder auch die Sicherheit der eigenen Webseite zu erhöhen.

WordPress

Die Popularität von WordPress ist eine Folge der sehr einfach zu verstehenden Benutzeroberfläche: Innerhalb weniger Minuten ist es möglich, erste Inhalte auf einer komplett neuen Webseite zu veröffentlichen. Die Integration von Erweiterungen fällt ähnlich simpel aus, auch werden dabei spezielle Wünsche (wie etwa SEO-Anforderungen) erfüllt. Einige Nachteile sind in WordPress aber ebenfalls zu finden: Im Urzustand ist das CMS recht rudimentär gehalten und gerade das Einrichten von Rechten für mehrere Anwender ist nicht einfach. Gerade für kleinere Webseiten und Blogs oder vergleichbare Projekte ist WordPress aufgrund der genannten Simplizität jedoch gut geeignet.

Joomla!

Ebenso wie WordPress ist auch Joomla in PHP programmiert, Daten werden in diversen SQL-Datenbanken (wie MySQL, MS SQL und PostgreSQL) abgelegt. Über 60 Millionen Downloads und etwa 8.000 Erweiterungen scheinen im Vergleich zu WordPress wenig zu sein, allerdings verfolgt Joomla! auch einen anderen Ansatz und hat eine andere Zielgruppe. Das beginnt bei der etwas komplizierteren Installation von Erweiterungen, die zwar praktisch, aber deutlich umständlicher zu implementieren sind.

Joomla

Erweiterungen unterteilen sich in Komponenten, Module und Plug-ins, die wiederum sowohl im Frontend als auch im Backend von Joomla! eingesetzt werden können. Wer mit Content-Management-Systemen nicht vertraut ist und auch sonst wenig Erfahrung mit der Einrichtung von Webseiten hat, wird hier vielleicht Probleme bekommen. Außerdem: Die wirklich guten Erweiterungen sind oft kostenpflichtig, was jedoch den etwas höheren Anspruch von Joomla! generell widerspiegelt. Schwierig gestalten sich auch Updates der Software, denn die müssen teilweise manuell vorgenommen werden. Aber: Wer die Mühe auf sich nimmt, erhält durch Joomla! ein CMS, das aufgrund seiner Komplexität auch für große Seiten geeignet ist.

Drupal

Sehr modular aufgebaut präsentiert sich Drupal : Das in PHP erdachte CMS ist einerseits sehr schlank aufgebaut und innerhalb weniger Minuten installiert (die Größe des Installationspakets beträgt derzeit nur 11,8 Megabyte). Der Aufbau von Blogs, Foren und dergleichen ist problemlos möglich. Die über 31.000 Module, über die Drupal erweitert werden kann, bieten jedoch ein extrem hohes Maß an Individualisierung: Sehr einfache Webseiten lassen sich ebenso aufbauen wie komplexe, auf ein bestimmtes Anwendungsgebiet angepasste Elemente.

Drupal

Multidomain-Management – unter WordPress ohne entsprechende Plug-ins nur schwierig umsetzbar – ist in Drupal möglich. Der sogenannte Drupal Core kann über mehrere Seiten hinweg mit unterschiedlichen Erweiterungen und Anwendern genutzt werden. Allerdings führt die Komplexität von Drupal auch dazu, dass die Administration deutlich aufwändiger ist: Die aktive Community hilft zwar gerne, aber Einsteiger mit dem Wunsch nach einem simplen Blog sind mit WordPress wohl besser beraten. Auch ist Drupal in seiner Grundkonfiguration recht simpel aufgebaut, erst durch die Module erlangt es seinen hohen Stellenwert in der CMS-Community – und die müssen erst gefunden und installiert werden.

TYPO3

Besonders in Europa beliebt und in über 50 Sprachen übersetzt ist TYPO3 . Es handelt sich um ein äußerst flexibles, ebenfalls in PHP geschriebenes CMS. Es eignet sich aufgrund seiner Komplexität weniger für kleinere Seiten, insbesondere für Unternehmen stellt TYPO3 aber oftmals die beste Lösung dar (weshalb es gelegentlich auch als Enterprise-Level-CMS bezeichnet wird).

Typo3

Wer TYPO3 installiert und nutzt, sieht auch sofort, warum das CMS so angesehen ist: Unterschiedliche Sprachen werden bei der Installation von vornherein angeboten, Multidomain-Unterstützung und eine äußerst umfangreiche Rechteverwaltung gehören ebenfalls zum Standard. Welcher Benutzer soll für welchen Bereich einer Webseite welche Rechte erhalten? TYPO3 ist die Antwort auf administrative Vorgänge dieser Art. Mit einer eigenen Konfigurationssprache lässt sich das CMS prinzipiell unendlich erweitern, sodass auch unternehmensspezifische ERP-Lösungen angebunden werden können. Wer aufmerksam mitgelesen hat, weiß jedoch spätestens jetzt: Für Anfänger stellt TYPO3 nicht den richtigen Partner dar. Insbesondere für private Webseiten ist das CMS überdimensioniert und zu schwierig zu erlernen.

Intrografik: © Trueffelpix - Fotolia.com

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